Arbeitszeugnis und Altersdiskriminierung: Was darf nicht drinstehen?
Wie Altersdiskriminierung im Zeugnis vermieden wird und welche Formulierungen problematisch sein können.
Ein Arbeitszeugnis ist für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein wichtiges Dokument, das darüber entscheidet, wie sie sich beruflich weiterentwickeln können. Doch leider gibt es immer wieder Fälle von Altersdiskriminierung, die sich in den Formulierungen eines Zeugnisses wiederfinden können. Denn auch wenn es gesetzlich verboten ist, Menschen aufgrund ihres Alters zu benachteiligen, kann sich eine Altersdiskriminierung subtil in einem Arbeitszeugnis niederschlagen.
Arbeitszeugnisse sollten transparent sein und klare Aussagen über die Leistungen und Fähigkeiten der Person enthalten, ohne dabei auf ihr Alter oder andere diskriminierende Aspekte einzugehen. Nur so kann ein Arbeitszeugnis als objektives und aussagekräftiges Dokument wahrgenommen werden, das den beruflichen Werdegang einer Person fair widerspiegelt.
Um derartige Diskriminierungen zu vermeiden, sollten Personalverantwortliche und Führungskräfte bestimmte Formulierungen und Codes kennen, die auf eine Altersdiskriminierung hindeuten können. Hier sind einige Beispiele:
"Sie haben lange Jahre Erfahrung in der Branche gesammelt": Auf den ersten Blick mag diese Formulierung positiv klingen, doch sie kann auch bedeuten, dass die Person alt ist und schon lange im Beruf steht. Dies kann als Hinweis darauf verstanden werden, dass die Person nicht mehr flexibel oder lernfähig ist.
"Sie haben ihre Aufgaben stets zu unserer Zufriedenheit erledigt": Dieser Satz klingt zwar lobend, kann aber auch bedeuten, dass die Person ihre Aufgaben zwar erledigt hat, aber keine herausragenden Leistungen erbracht hat. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Person auf dem Karrierehöhepunkt angekommen ist und keine weiteren Entwicklungsmöglichkeiten mehr hat.
"Sie haben eine umfassende Lebenserfahrung": Auch diese Formulierung kann auf das Alter der Person hinweisen und damit subtil eine Altersdiskriminierung ausdrücken.
Um solche problematischen Formulierungen zu umgehen, ist es wichtig, dass Personalverantwortliche und Führungskräfte sich ihrer Verantwortung bewusst sind und das Arbeitszeugnis fair und objektiv formulieren. Stattdessen sollten sie konkrete Leistungen und Erfolge der Person hervorheben und auf persönliche Eigenschaften eingehen, die für die jeweilige Position relevant sind.