Wie kann ich ein Arbeitszeugnis selbst erstellen?
Ein Arbeitszeugnis selbst zu erstellen kann eine anspruchsvolle Aufgabe sein, da es nicht nur eine objektive und vollständige Darstellung Ihrer beruflichen Leistungen und Ihres Verhaltens liefern muss, sondern auch rechtlichen Anforderungen genügen sollte. Hier sind die Schritte, die Sie befolgen können, um ein professionelles und rechtssicheres Arbeitszeugnis selbst zu erstellen.
Verständnis der rechtlichen Anforderungen
Ein Arbeitszeugnis muss gemäß § 109 der Gewerbeordnung (GewO) wohlwollend und wahrheitsgemäß sein. Es sollte keine negativen Formulierungen enthalten, die Ihre berufliche Zukunft ungerechtfertigt erschweren, und gleichzeitig alle relevanten Informationen korrekt und vollständig wiedergeben.
Struktur und Inhalt des Arbeitszeugnisses
Ein professionelles Arbeitszeugnis sollte klar strukturiert sein und folgende Elemente enthalten:
Einleitung:
Vollständiger Name und Anschrift des Unternehmens. Datum der Ausstellung. Überschrift „Arbeitszeugnis“ oder „Zeugnis“
Angaben zur Person:
Vollständiger Name des Mitarbeiters. Geburtsdatum und -ort (optional)
Beschäftigungsdauer:
Genaues Datum des Beginns und Endes des Arbeitsverhältnisses
Tätigkeitsbeschreibung:
Detaillierte Beschreibung der Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Erwähnung von Projekten und besonderen Leistungen
Leistungsbeurteilung:
Bewertung der Fachkenntnisse, Arbeitsweise und Arbeitsergebnisse. Beispiele für erfolgreiche Projekte und besondere Erfolge
Verhaltensbeurteilung:
Beurteilung des Verhaltens gegenüber Vorgesetzten, Kollegen und Kunden. Soziale Kompetenzen und Teamfähigkeit
Schlussformel:
Dank für die geleistete Arbeit. Gute Wünsche für die Zukunft. Optional: Gründe für das Ausscheiden (falls positiv)
Unterschrift:
Name und Position des Unterzeichners. Handschriftliche Unterschrift und Firmenstempel
Positiv und aktiv formulieren
Ein Arbeitszeugnis sollte positiv und aktiv formuliert sein. Vermeiden Sie passive Formulierungen und betonen Sie Ihre Leistungen und Stärken. Beispiel: Passiv: „Die Aufgaben wurden zuverlässig erledigt.“ Aktiv: „Herr/Frau X erledigte seine/ihre Aufgaben stets zuverlässig und effizient.“
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Vermeiden Sie versteckte negative Formulierungen
Achten Sie darauf, keine Formulierungen zu verwenden, die auf den ersten Blick positiv erscheinen, aber tatsächlich negative Bewertungen implizieren könnten.
Beispiel: Negativ: „Er/Sie war stets bemüht, seine/ihre Aufgaben zu erfüllen.“ Positiv: „Er/Sie erfüllte seine/ihre Aufgaben stets zu unserer vollsten Zufriedenheit.“